Schweineblut Ein Brauch, der sich hält

Früher war es selbstverständlich, zu Hause zu schlachten. Daran erinnern die "Schweineblut"-Veranstaltungen, zu denen wir in die Kleine Kneipe gerne einladen. Traditionell gibt es Fleisch und Wurst zu gewinnen

Mit Sankt Katharina beginnt der Winter, hieß es früher. Der Tag der Heiligen Katharina ist der 25. November, zwischen November und März rechnen die Landwirte mit Frost. In dieser Zeit fanden früher nicht nur bei Landwirten und Gastwirten, sondern bei vielen Einheimischen Hausschlachtungen statt. Gewurstet wurde zu Hause - meist mit einem Helfer, der Schlachten und Wursten konnte. Für die Erwachsenen gab es dazu das ein oder andere "Blootsdröpke" (Blutströpfchen). Und natürlich gehörte auch eine Schüssel Panhas oder Tüüt dazu - am liebsten mit Schwarzbrot gegessen.

Aus der Hausschlachtung entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte das so genannte Schweineblut, das in den örtlichen Gaststätten veranstaltet wird.

Bei unserem Schweineblut, gibt es an diesem Abend leckere Haxen und Kassler, mit Kartoffelpüree und Sauerkraut, dass extra Kalle und Birgitt für uns zubereiten. Außerdem schneiden wir sehr gerne auch mal eine kräftige Schinken – oder Blutwurst auf.

Das heute kommerzielle "Schweineblut" läuft nach bestimmten Regeln ab. Meist ziehen zwei bis vier Mitglieder durch die Gaststätte und verkaufen Karten eines Rommeéspiels. Unterschiedlich ist der Preis einer Spielkarte, der zwischen 50 Cent und 3 Euro liegen kann. Das bedeutet mitunter auch, dass der ein oder andere Gast mehr Fleisch gewinnt, als ihm lieb ist.

Die Gewinner sind rasch ermittelt, denn aus einem zweiten Kartenspiel werden von unbeteiligten Personen die Gewinnkarten gezogen, vorgelesen und in der Gaststätte hochgehalten. Wer also die gezogene Karte aus dem ersten Kartenspiel in seinem Besitz hat, hat einen Preis gewonnen. Das war früher meist nur ein Schinken, eine Blut-, Brat- oder Leberwurst. Heutzutage kommt auch Geflügel hinzu, ebenso wie Wild, Stallkaninchen oder auch Frühstückskörbe. Was verlost wird, wird den Gästen vor dem Durchgang gezeigt. Wenn etwa nur Teile vom Schwein verlost werden und ein Gast mag nicht so gerne Schweinfleisch, kann er einfach bei einem Durchgang aussetzen.

Für Stimmung ist stets gesorgt bei einem "Schweineblut". Und wenn eine Person oder ein Ehepaar gleich mehrere Würste, Schinken, Kaninchen gewonnen hat, dann hört man nicht selten: "Die habbe jezz Fleesch jenoch.

Brauch und Sitte ist es auch, dass der Gewinner des Hauptpreises oder der Gewinner, von zwei Preisen in einer Runde, den Moderatoren und Verkäufern sich mit einem Schnaps bedankt.

Unser alljährliches Schweineblut findet jedes Jahr Ende Oktober statt.


Schützenbruderschaft

Die Honschaft Kehn, die kirchlich zur Gottharduskirche in Vorst gehörte, war eine selbstständige politische Gemeinde und bildete mit den Orten Schiefbahn und Kaarst das Amt Liedberg. Die Einwohner heißen deshalb in den Akten öfters die Liedbergischen im Gegensatz zu den Kempischen. Ein Bach die sogenannte Dorfflöth, bildete die Grenze zwischen den Hohnschaften Kehn und Vorst.

1652 e.V. Vorst

Der Bach entspringt bei Forstwald, fließt zwischen der alten Muttergottesvikarie und dem Pastorat durch und trennt so das Dorf in zwei Teile. Beim Austritt aus dem Dorf lief die Grenze "rund um die Dell" wie es in Kehner Protokollen von 1653 heißt, so dass der Dellhof zu Kehn gehörte. Diese Grenze zwischen den beiden Bruderschaften hat sich bis heute erhalten.

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